Home
Bilder
Das Stück

4. Szene: Kohlenklau und Schwarzmarkt


Personen:

Kinder aus 1. Szene
Mutter
Kind
2 russische Soldaten
Mann
1. Sprecher
2. Sprecher
3. Sprecher
4. Sprecher
5. Sprecher
6. Sprecher
7. Sprecher
8. Sprecher
9. Sprecher
10. Sprecher
11. Sprecher
12. Sprecher
13. Sprecher
14. Sprecher
15. Sprecher
16. Sprecher
17. Sprecher
18. Sprecher
19. Sprecher


Es stehen Kinder sind auf der Bühne, dann kommt ein russischer Soldat. Eine Mutter und ein Kind nähern sich.

Mutter:

Aufpassen wie'n Schießhund mein Jung'! Du springst rauf und ich sammel ein!

Kind:

Da kommen noch andere.

Im Hintergrund sieht man die anderen. Ein Soldat tritt auf, Mutter und Kind bemerken ihn und wollen weg.

Soldat:

Stoi!

Mutter (zum Kind):

Lauf zu, und schau, dass du die Zigaretten noch los wirst, ich komme nach!

Das Kind lauft auf und davon. Der Soldat packt die Mutter.

Mutter:

Guck mal, mein alter Vater, der hat Hunger, lass mich doch davon laufen, wir tun's bestimmt nie wieder!

Soldat (Russischer Akzent):

Gutes Stiefel! (Er zeigt auf ihre Schaftstiefel) Mir geben! (Er packt fester zu)

Mutter:

Ja, ja, die bring ich dir morgen her, morgen um Zehn bring ich die Stiefel her!

Soldat (lässt locker):

Da morgen, chalb zehn chier!

Mutter (zustimmend):

Ja, ja, morgen. (geht zur Seite.)

Der Soldat geht ab, ein Mann tritt auf und wendet sich an die Mutter.

Mann:

War das ihre Tochter dahinten?

Mutter:

Die Erika?

Mann:

Ich hab gerade von ihr was gekauft. Wissen sie darüber Bescheid, dass sie hier verkauft?

Mutter:

Ja warum denn nicht?

Mann:

Ja ich mein, ich weiß ja nicht sie als Mutter. . .

Mutter:

Wieso denn nicht, man muss ja von irgendwas leben. Mein Mann ist in Russland in Gefangenschaft. Vier Kinder habe ich auch, die Erika ist die älteste. Ich selbst kann nicht weg, muss meine Kinder versorgen. Ich kann sie ja nicht verhungern lassen, die Kinder.

Mann:

Haben Sie keine Angst um das Mädchen?

Mutter:

Ach Angst, die kann gut laufen wenn die Polizei kommt.

Bertelsmann Lexikon

Sprecher treten auf.

1. Sprecher:

Einst saß man noch als Kannibal
Und Urmensch im Neandertal.
Das Bargeld war da noch nicht Brauch,
Man hat getauscht - und es ging auch.
Als Adolf kam in braunem Trench,
Da wurde man ein Übermensch.
Man hatte Geld in Bar und Check
Und man bekam dafür nen Dreck.
Als Adolf fiel, fiel auch das Geld,
So dreht sich alles in der Welt.
Und heute tauscht man wiedermal
Genau wie im Neandertal.

2. Sprecher:

Abwaschbare Gummikragen
Gegen Zwillingskinderwagen

3. Sprecher:

Gebe echten Tizian
Gegen Flasche Enzian

4. Sprecher:

Tausche unsere ganze Zone
Gegen eine Kaffeebohne.

5. Sprecher:

Biete Mieters Rosenberg
Gegen netten Gartenzwerg.

6. Sprecher:

Tausche großen Dirigenten
Gegen zehn Radau-Studenten.

7. Sprecher:

Hermann Görings Ordensbänder
Gegen einen Christbaumständer.

8. Sprecher:

Suche möglichst kleinen Laden
Biete Berghof-Berchtesgarden.

9. Sprecher:

Dame ohne Unterleib
Gegen besseren Zeitvertreib.

10. Sprecher:

Habe Sorgen, werde Mami
Biete Nazi, suche Ami.

11. Sprecher:

Biete Schein für Trambahnfahrten
Gegen zwei Theaterkarten.

12. Sprecher:

Wer hat was zum Steinerweichen,
Biete mein Parteiabzeichen.

13. Sprecher:

Gebe ein Gedicht von mir
Gegen Rolle Klopapier.

14. Sprecher:

Reichstag gegen Parlament

15. Sprecher:

Führer gegen Präsident.

16. Sprecher:

Braunhemd gegen Lendenschurz

17. Sprecher:

Oder einen großen…

18. Sprecher:

…kurz.

19. Sprecher:

Tausche diese ganze Welt,
Die mir gar nicht mehr gefällt.
Heute noch und auf der Stelle
Gegen ein Billet zur Hölle.

Alle:

Lieber Gott, wir bitten drum,
Tausch uns mit uns selber um.

Kabarett CD, Folge 1
"Tausch-Rausch"

Alle bleiben auf der Bühne.